Revolutionizing HR: Wie künstliche Intelligenz die Personaldienstleistungsbranche transformieren kann
- In den letzten Jahren hat sich die künstliche Intelligenz (KI) zu einem wichtigen Thema in der Wirtschaft und im Arbeitsmarkt entwickelt. Insbesondere in den vergangenen Wochen und Monaten ist das Thema wieder omnipräsent, da neue Entwicklungen und Ereignisse die Bedeutung von KI für die moderne Gesellschaft und Unternehmenswelt unterstreichen.
- Beispiele hierfür sind autonome Fahrzeuge, die Verwendung von Spracherkennung und Übersetzungssoftware sowie die Verwendung von KI in der Medizin und der Biotechnologie. Allen voran ist allerdings der Einsatz der KI ChatGPT für Unternehmen gerade in aller Munde.
- Auch in der Personaldienstleistung ergeben sich Möglichkeiten für den sinnvollen Einsatz von KI. Welchen Mehrwert dieser bietet und an welchen Stellen er kritisch hinterfragt werden muss, darüber berichtet Katrin Freymiller von tutum.
Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, was künstliche Intelligenz bedeutet. Künstliche Intelligenz (KI) bezieht sich auf die Fähigkeit von Maschinen, menschenähnliche Entscheidungen und Aufgaben auszuführen, indem sie Muster in großen Datenmengen identifizieren und Algorithmen anwenden, um daraus Schlussfolgerungen zu ziehen. KI-Systeme können dazu beitragen, komplexe Probleme in verschiedenen Bereichen zu lösen, indem sie selbstlernende Algorithmen und mathematische Modelle einsetzen, um menschliches Verhalten und Entscheidungen zu simulieren. Viele Unternehmen und Organisationen setzen diese Technologie für eine Vielzahl von Anwendungen ein. Beispielsweise lassen sich Marketing-Agenturen erste Inspirationen für Social-Media-Postings oder Blogbeiträge auswerfen, Amazon nutzt eine KI für personalisierte Produktempfehlungen, Lehrer lassen sich Entwürfe für ihre Unterrichtsplanung erstellen, SAP nutzt KI in seiner Unternehmenssoftware, um Geschäftsprozesse zu optimieren und die Deutsche Bank setzt eine KI zur Minimierung der Risiken bei Investitionsentscheidungen ein.
ChatGPT ist eine dieser KIs. Sie wurde von OpenAI entwickelt und erstmals im Jahr 2019 vorgestellt. Die Entwicklung von ChatGPT basierte auf dem Prinzip des maschinellen Lernens, das es der KI ermöglicht, aus großen Datenmengen zu lernen, natürliche Sprache zu verstehen und zu generieren. Seit seiner Einführung hat sich ChatGPT zu einem der fortschrittlichsten und vielseitigsten KI-Modelle für die Sprachverarbeitung entwickelt. ChatGPT grenzt sich vor allem durch seine Fähigkeit zur natürlichen Sprachgenerierung, sein Kontextbewusstsein, seine Skalierbarkeit, Anpassungsfähigkeit und Selbstlernfähigkeit aus, was es zu einem der fortschrittlichsten Systeme für die Sprachverarbeitung macht.
Die Verwendung und der Einsatz einer KI bieten zwar zahlreiche Vorteile, müssen jedoch auch kritisch hinterfragt werden.
Dieser Artikel beschäftigt sich mit den Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Personaldienstleistungsbranche. Neben den positiven Aspekten werden auch die Herausforderungen und Grenzen der KI in der Branche kritisch hinterfragt.
4 Anwendungsbereiche von KI in der Personaldienstleistungsbranche
Im Rahmen der Personaldienstleistungsbranche birgt der Einsatz einer KI besonders im Bereich der Rekrutierung und Verwaltung viel Potenzial, da Effizienz und Effektivität verbessert werden. Es ergeben sich in diesem Feld vier konkrete Einsatzgebiete:
- Hilfe bei der Personalrekrutierung: Viele der Tätigkeiten, die traditionell von Mitarbeitenden der Personaldienstleister durchgeführt werden, können von KI-Systemen übernommen werden. Eine KI-basierte Software analysiert beispielsweise Bewerbungen und Lebensläufe, wertet Interviewfragebögen aus und prüft Vorqualifizierungen, um die am besten geeigneten Kandidaten für eine bestimmte Stelle zu identifizieren. Die Software ist ebenfalls dazu in der Lage, potenzielle Kandidaten automatisch zu kontaktieren und Termine für Interviews zu vereinbaren, wodurch sich der Recruiting-Prozess insgesamt schneller und einfacher für Arbeitgeber und Bewerber gestaltet. Was demnach nicht nur ein Vorteil für den Personaldienstleister selbst, sondern auch für dessen Kunden darstellt. Diese profitieren von den schnelleren Prozessen, einer größeren Auswahl und rascher verfügbarem Personal.
- Verbesserung der Personalplanung: KI-Systeme helfen den Personaldienstleistern, indem sie auf Daten wie Mitarbeiterbewertungen, Unternehmensperformance-Daten und Arbeitszeiterfassung der Mitarbeiter zurückgreifen, diese analysieren und Muster erkennen. Konkret werden damit beispielsweise Vorhersagen über den zukünftigen (saisonabhängigen) Personalbedarf getroffen, den Mitarbeitern können die zu ihren Fähigkeiten am besten passenden Aufgaben zugeteilt werden oder die KI kann einen auf die Vorlieben, Verfügbarkeit und Arbeitslast abgestimmten Arbeitsplan für Unternehmen erstellen. Auf diese Weise erkennen Personaldienstleister frühzeitig mögliche Probleme, wie einen Personalmangel oder das Verbesserungspotenzial der Arbeitszeitverteilung und ergreifen proaktiv Maßnahmen, um sie zu lösen.
- Unterstützung in der Personalentwicklung: KI-basierte Lernsysteme entwickeln Schulungen und Weiterbildungen für Mitarbeiter, um deren Fähigkeiten und Kompetenzen zu verbessern. Diese Systeme umfassen beispielsweise individuell gestaltete Fortbildungen, die auf die Bedürfnisse und Ziele jedes Mitarbeiters oder einer bestimmten Abteilung zugeschnitten sind.
- Automatisierung in der Verwaltung: KI-Tools sind außerdem in der Lage, wiederkehrende, manuelle Aufgaben, wie das Zuordnen, Prüfen und Ablegen von Rechnungen in der Buchhaltung zu automatisieren. Zum Beispiel kann KI-Software automatisch Daten aus verschiedenen Quellen extrahieren und in Buchhaltungssystemen importieren. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit von Fehlern und spart Personaldienstleistern Zeit und Ressourcen.
Grenzen von KI in der Personaldienstleitungsbranche
Doch natürlich gehen bei der Implementierung einer KI in der Personaldienstleistungsbranche neben der Arbeitserleichterung auch einige Herausforderungen einher. Eine der größten besteht darin, dass KI-Systeme nur so gut sind, wie die Daten, die sie analysieren und auf denen die Ergebnisse basieren. Dass bedeutet, dass schlecht gepflegte Daten zu Fehlern und Verzerrungen im Outcome führen. Ein Einsatz einer KI empfiehlt sich also nur dann, wenn die Software auf vollständige und qualitativ hochwertige Daten zurückgreifen kann.
Beim Einsatz von KI ist ebenfalls zu bedenken, dass KI-Systeme voreingenommen sein können. Wenn die Systeme auf veraltete Ansätze und Daten trainiert wurden, die im Vergleich zur heutigen Zeit Verzerrungen enthalten, verstärken sich diese Verzerrungen bei einem Einsatz sogar. Dies führt in der Personaldienstleistungsbranche beispielsweise dazu, dass KI-Systeme bestimmte Bewerber aufgrund ihrer Rasse, ihres Geschlechts oder ihrer Herkunft ausschließen und somit diskriminieren. Es ist daher wichtig, dass Personaldienstleister sicherstellen, dass ihre KI-Systeme richtig eingestellt sind. Ihre Aufgabe ist es weiter, diese Einstellungen regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu aktualisieren, um Verzerrungen und Diskriminierung zu vermeiden.
Ein weiteres Problem bei der Implementierung von KI in der Personaldienstleistungsbranche ist die Notwendigkeit, die Mitarbeiter auf die Verwendung von KI-Systemen vorzubereiten und zu schulen. Viele Menschen sind besorgt, dass sie durch KI-Systeme ersetzt werden oder dass sie nicht in der Lage sind, mit den neuen Technologien umzugehen. Daher ist es wichtig, dass Personaldienstleister ihre Mitarbeiter frühzeitig in den Prozess der Adaption einer KI einbeziehen und sicherstellen, dass alle betroffenen Personen ausreichend geschult sind, um KI-Systeme effektiv zu nutzen. Hier empfiehlt es sich, den Mitarbeitern zu zeigen, dass KI ihre Arbeit nicht vollumfänglich abnehmen oder sogar ersetzen soll, sondern in ausgewählten Bereichen unterstützt und den Arbeitsalltag erleichtert. Dazu werden Routinetätigkeiten von den KI-Systemen abgenommen, um den Mitarbeitern mehr Zeit für wesentliche Dinge zu schaffen.
Weiterhin ist problematisch einzuschätzen, dass KI-Systeme nicht in der Lage sind, menschliche Emotionen, Intuition und Erfahrung zu berücksichtigen. Dies ist insbesondere bei der Bewertung von Soft Skills und der Kulturpassung von Bewerbern ein Problem. Auch fehlt KI die Fähigkeit, kontextbezogene Entscheidungen zu treffen oder komplexe menschliche Interaktionen vollständig zu verstehen. Das führt zu Fehlern in der Kommunikation und im Verständnis, insbesondere wenn es um die Vermittlung von Stellenangeboten oder die Beurteilung von Bewerbern geht.
Es ist daher an dieser Stelle wichtig zu betonen, dass KI-Systeme menschliches Urteilsvermögen nicht ersetzen wird. Denn obwohl KI-Systeme in der Lage sind, wiederholende Tätigkeiten abzunehmen, Datenmuster zu erkennen und zu analysieren, sind sie nicht fähig, menschliche Emotionen, menschlichen Verstand und die individuelle menschliche Erfahrung zu replizieren. Daher ist es wichtig, dass Personaldienstleister weiterhin auf die Expertise ihrer Mitarbeiter setzen und KI-Systeme als unterstützende Hilfe für das Wohlbefinden des Unternehmens und der Angestellten sehen.
Fazit
Insgesamt bietet KI der Personaldienstleistungsbranche zahlreiche Vorteile, allerdings zeigen sich auch einige Herausforderungen bei der Implementierung – und in manchen Punkten stößt auch eine KI an ihre Grenzen. Personaldienstleister müssen sicherstellen, dass ihre KI-Systeme ethisch fair und richtig eingestellt sind und, dass ihre Mitarbeiter ausreichend vorbereitet und geschult wurden, um sie effektiv zu nutzen. Wer diese Herausforderungen bewältigt, verbessert mit dem Einsatz einer KI die Effizienz und Effektivität seiner Organisation und erzielt langfristig bessere Ergebnisse für sich und seine Kunden.
Beweis dafür, dass KI den Arbeitsalltag für Mitarbeiter erleichtert, jedoch nicht vollständig ersetzt, ist dieser Blogartikel. Obwohl das Grundgerüst dieses Artikels von einer KI erstellt wurde, bedarf es menschlicher Kompetenz, die Struktur sowie den Inhalt kritisch zu beurteilen und zu finalisieren. Das Ergebnis veranschaulicht, dass KI uns in unserem heutigen Arbeitsalltag unterstützt, menschliche Fähigkeit aber (noch) nicht ersetzt.
Bei allen genannten Vorteilen gilt es aber sicherlich, im Hinterkopf zu haben, dass die Digitalisierung in der Personaldienstleisterbranche erst in den Kinderschuhen steckt. Das bedeutet, dass einige Unternehmen noch mit Kernproblematiken, wie der Digitalisierung ihrer Unterlagen und Prozesse zu kämpfen haben. Insofern muss zunächst ein Grundgerüst für den Einsatz und die Verwendung von KI für die Rekrutierung und Verwaltung geschaffen werden. Denn eine digitale Datenbasis ist die Ausgangslage für den intelligenten Einsatz von KI und zukünftigen Technologien.
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Katrin Freymiller
Seit November 2021 ist Katrin Freymiller Teil der tutum GmbH und betreibt unter anderem Marketing für Digitalisierungslösungen für Personaldienstleister und Zeitarbeit. tutum ist eine der erfolgreichsten deutschen Boutiquen für Dokumentenmanagement- und Workflowsysteme – mit der Mission, die mittelständische Arbeitswelt zu digitalisieren. Mit einem abgeschlossenen Masterstudium im Bereich Digital Marketing kennt und testet Katrin Freymiller gerne die Hypes und Themen der digitalen Welt. Dazu zählt natürlich auch das Tool ChatGPT. Ganz im Sinne der Unternehmensvision – work anywere, anytime to get things done – arbeitet sie ausschließlich remote und profitiert von den Vorzügen der digitalisierten Arbeitswelt.