14.09.2021 Wolfgang Roell

Wie finde ich den richtigen Finanzierungspartner?

  • Auf dem Markt gibt es mittlerweile zahlreiche Factoring-Anbieter. Für Personaldienstleister bietet diese Form der Finanzierung eine hohe Sicherheit, gepaart mit einem geringen administrativen Aufwand. Doch dazu muss erst der richtige Partner gefunden werden.
  • Wie treffen Personaldienstleister die richtige Wahl – und welche Details sollten sie im Blick haben, um böse Überraschungen nach dem Vertragsabschluss zu vermeiden?
  • Wolfgang Roell, Leiter Marketing und Vertrieb bei EKF Finanz Frankfurt, hat die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Wahl des Factoring-Partners.

Wer sich schon einmal mit dem Thema Factoring beschäftigt hat, weiß, dass es mittlerweile zahlreiche Anbieter auf dem Markt gibt. Ihre Angebote weisen inhaltlich jedoch vielfältige Unterschiede auf, sodass den Interessenten das Vergleichen oftmals schwerfällt. Zudem ist es sinnvoll, einen Partner zu suchen, der über eine entsprechende Expertise in der Personaldienstleistungsbranche verfügt. Wie können Unternehmen sich einen guten Überblick verschaffen, um letztendlich die richtige Entscheidung zu treffen?

Die wichtigsten Komponenten in Kürze

Klassisch hat Factoring drei Kostenkomponenten:

  • Die Factoring-Gebühr fällt für die Absicherung und das Handling der Forderungen an, beispielsweise für die Debitorenbuchhaltung, das Mahn- und das Inkassowesen.
  • Die Limitprüfgebühr entsteht für das Einholen der Limite beim Rückversicherer.
  • Der Zins für die Bevorschussung der Forderungen ist die dritte wichtige Kostenkomponente.
Wolfgang Roell

Was ist, wenn der Factoring-Anbieter weitere Kosten berechnet, etwa Einrichtungsgebühren, Gebühren für Außenprüfungen, Bankspesen, gesonderte Kosten für Mahn- oder Inkassoaktivitäten etc.? Generell gilt: Solche Kosten sollten nicht anfallen – und falls doch, dann müssen sie genauestens hinterfragt werden, da sie in ihrer Höhe meist unbestimmt sind.

Zudem führen seriöse Anbieter alle Kosten bereits im Angebot auf, ebenso die wesentlichen Vertragsbestandteile wie Vertragslaufzeit und Kündigungsfrist. So hat der Interessent direkt die wichtigsten Fakten parat und kann diese mit anderen Anbietern vergleichen.

Abstand nehmen sollte man von Anbietern, die nicht alle Kosten aufführen oder auf die AGB beziehungsweise auf Preisblätter im Internet verweisen. Hier kann es zu bösen Überraschungen kommen.

Wer sich unsicher ist, sollte sich schriftlich bestätigen lassen, dass nur die Kosten entstehen, die auch im Angebot aufgeführt sind. Seriöse Anbieter werden hiermit kein Problem haben.

Dem Factoring-Partner vertraut man sensible Kundendaten an und er pflegt direkten Kontakt zu den Kunden. So sollte diese Dreiecksbeziehung als langfristige Partnerschaft angelegt sein.

– Wolfgang Roell

Vertrauen übertrumpft den Preis

Im Zweifelsfall ist die Empfehlung eines Geschäftspartners, der positive Erfahrungen mit einem Anbieter gemacht hat, wichtiger als der Preis. Denn als Unternehmen geht man eine Beziehung mit einem Finanzdienstleister für einen Zeitraum von in der Regel ein bis zwei Jahren ein. Hinzu kommt, dass hier ein sensibler Bereich betroffen ist: die Kunden des Unternehmens. Deshalb ist das Vertrauen in einer solchen Vertragsbeziehung viel wichtiger als lediglich der Preis.

Wichtig für die langfristige Planung: die Bonität

Ein weiterer Aspekt ist die Bonität des Finanzierungspartners. Diese sollte man sich im Vorfeld genau ansehen, wenn man den Partner nicht jährlich wechseln möchte. Schließlich vertraut man ihm sensible Kundendaten an und er pflegt auch direkten Kontakt zu den Kunden. So sollte diese Dreiecksbeziehung als langfristige Partnerschaft angelegt sein. Außerdem verlässt man sich auch auf die Liquidität, die durch den neu gewonnenen Finanzierungspartner fließt. Ein kurzfristiger Ausfall kann daher zu ernsthaften Problemen führen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der richtige Factoring-Partner für Personaldienstleister besitzt die notwendige Seriosität, verfügt über fundiertes Know-how sowie Branchenkenntnisse – und die Chemie sollte stimmen. Dann hat man das Factoring-Unternehmen gefunden, mit dem man mittel- und langfristig zusammenarbeiten kann. Der Preis ist sicher nicht unwichtig, angesichts der vorgenannten Faktoren aber doch eher von untergeordneter Bedeutung.


Wolfgang Roell

Seit 2011 gehört Wolfgang Roell zum Team der EKF Finanz Frankfurt GmbH und leitet den Bereich Marketing und Vertrieb. Das 1927 gegründete Unternehmen, führendes Mitglied im Bundesverband Factoring für den Mittelstand, bietet unterschiedliche, auf den Kunden zugeschnittene Leistungen an – von Part-Service-, Auswahl- und Inhouse-Factoring bis hin zum Full-Service-Factoring, unter anderem speziell für die Personaldienstleistung.

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