Vom Zeitarbeitsunternehmen zum Personal-Consulter
- Marcel Speker, Leiter des Fachbereichs Kommunikation beim iGZ, beobachtet: Viele Zeitarbeitsunternehmen werden von der Kundschaft nicht mit ihrer Personal-Kompetenz wahrgenommen – obwohl diese durchaus vorhanden ist
- Deshalb appelliert Speker an die Branche: „Liefert nicht nur Personal, sondern versteht und präsentiert Euch als umfassender Personal-Consulter!“
- Insbesondere, weil das Potenzial für Zeitarbeitsaufträge nicht unendlich groß sei, sollten Personaldienstleister das eigene Dienstleistungsportfolio im Rahmen einer Diversifizierungs-Strategie möglichst breit aufzustellen
Das Kerngeschäft und auch die Kernkompetenz der Personaldienstleister ist das Recruiting. Die richtige Person für die richtige Aufgabe zu finden - das ist in jeder Qualifikationsstufe eine besondere Herausforderung. Wer täglich mit diesen Dingen zu tun hat, hat nicht nur eine größere Routine darin, sondern auch irgendwann ein besseres Gespür dafür. Und gerade bei der Frage der Passgenauigkeit von Personal spielen auch die Faktoren „Bauch“ und „Erfahrung“ eine entscheidende Rolle.
Rekrutierung: Make or buy?
Insofern wäre es naheliegend, dass sich Unternehmen im Rahmen ihrer Prozess-Optimierung – Stichwort: „Make or buy?“ – auf ihre eigentlichen Wertschöpfungskompetenzen konzentrieren und auch den Prozess der Rekrutierung und der Personalplanung zumindest teilweise ausgliedern. Doch während es im Marketing zum Beispiel gang und gäbe ist, auch strategische Aufgaben an eine Agentur auszulagern, tun sich viele Unternehmen bei HR-Themen diesbezüglich deutlich schwerer. Aber: Ebenso wenig wie Grafikarbeiten zur Kernkompetenz eines produzierenden Unternehmens gehören, zählt die Personalarbeit zwingend dazu. Es wäre also logisch und folgerichtig, wenn Unternehmen nicht nur ihren punktuellen Bedarf, sondern auch die strategische Personalplanung in Profi-Hände legen würden.
Das setzt aber voraus, dass die Zeitarbeitsunternehmen auch als Personal-Consulter wahrgenommen werden.
Es gibt kaum Beratungsunternehmen, die so vielfältige Einblicke in die Abläufe verschiedenster Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen haben, wie Personaldienstleister. Das gilt ebenso für die verschiedenen arbeitsschutzrechtlichen Vorgaben. Und natürlich für das eigentliche Kerngeschäft, die rechtlichen Herausforderungen des flexiblen Personaleinsatzes.
Die Kompetenz ist häufig vorhanden, das Zutrauen aus der Kundschaft jedoch noch nicht. Hier gilt es für die einzelnen Personaldienstleister, ihr Profil zu schärfen. Schließlich gibt es kaum Beratungsunternehmen, die so vielfältige Einblicke in die Abläufe verschiedenster Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen haben, wie Personaldienstleister. Das gilt ebenso für die verschiedenen arbeitsschutzrechtlichen Vorgaben. Und natürlich für das eigentliche Kerngeschäft, die rechtlichen Herausforderungen des flexiblen Personaleinsatzes.
Vom Dienstleister zum Consulter
Insofern ist dieser Beitrag auch ein flammender Appell an die Branche: Versteht Euch als Personal-Consulter! Es wird natürlich immer die Einsatz-Unternehmen geben, die keine Beratung, sondern nur das gewünschte Personal geliefert bekommen wollen. Aber dort, wo die eigene Kompetenz wertgeschätzt und abgerufen wird, kann man das auch gewinnbringend nutzen.
Fazit
Der Blick über die europäischen Grenzen zeigt: Das Potenzial für Zeitarbeitsaufträge ist nicht unendlich groß. Die politischen Diskussionen tun diesbezüglich ihr Übriges. Es empfiehlt sich, das eigene Dienstleistungsportfolio im Rahmen einer Diversifizierungs-Strategie möglichst breit aufzustellen. Potenziale sind meistens genug vorhanden. Es ist wie so oft: Man muss es nur tun. Aber dann auch konsequent.
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