Unsere Highlights des 16. ES-Unternehmerforums
- Hochkarätige Speaker und spannende Brancheneinblicke – das 16. ES-Unternehmerforum in Fulda war wieder ein voller Erfolg.
- Im Fokus der Veranstaltung standen Trendthemen wie Künstliche Intelligenz, Inklusion und die geplante Verbandsneugründung.
- Rund 200 Führungskräfte der Personaldienstleistung kamen in Fulda zusammen und haben die Zeit zum Austausch und Networking genutzt. Insgesamt 21 Aussteller waren auf der begleitenden Fachmesse vor Ort.
Am 25. April fand das 16. ES-Unternehmerforum statt. Wie bereits in den vergangenen Jahren, sind wir auch dieses Mal voller Vorfreude und Neugier nach Fulda gefahren. Welche Neuigkeiten werden in Sachen Verbandsneugründung verkündet? Welchen Themen widmet sich Gastgeber Edgar Schröder in seinem Impulsvortrag? Welche bekannten und neuen Gesichter sehen wir bei der begleitenden Fachmesse mit 21 Ausstellern? Diese Fragen stellten wir uns im Vorfeld der Veranstaltung. Nun gibt es wie gewohnt die Zusammenfassung mit all unseren Highlights.
Passend zum 30-jährigen Firmenjubiläum der ES Edgar Schröder Unternehmensberatungsgesellschaft für Zeitarbeit mbH lautete das Motto des diesjährigen ES-Unternehmerforums „30 Jahre – Mit Erfahrung in die Zukunft“. Mit Vorträgen von Personaldienstleistungs-Experten und „branchenfremden“ Speakern war das Programm abwechslungsreich gestaltet. Auf der Bühne standen Edgar Schröder mit einem Impulsvortrag, Digitalisierungsexperte Christian Bredlow, Anne Gersdorff, Projektreferentin bei JOBinklusive und Sozialhelden e. V., Pokertrainer Stephan Kalhamer, Prof. Dr. Steffen Hillebrecht von der TH Würzburg-Schweinfurt, Rechtsanwalt Dr. Alexander Bissels und Christian Baumann, iGZ-Bundesvorsitzender, gemeinsam mit Sebastian Lazay, BAP-Präsident. Moderator Sven Astheimer führte durch die Veranstaltung.
Aufbruch und Umbruch
Gastgeber Edgar Schröder eröffnete das Unternehmerforum mit einem Impulsreferat mit dem Fokus Aufbruch und Umbruch. Denn in der Personaldienstleistung gibt es aktuell viele Ungewissheiten – wie das ausstehende BAG-Urteil zu Abweichungen vom Gleichstellungsgrundsatz und eine damit zusammenhängende, möglicherweise bevorstehende AÜG-Anpassung. Aus Sicht des Branchenexperten Schröder ist es vor allem essenziell, Unternehmerenergie aufzubringen, um die Chancen zu erkennen, die in den Herausforderungen stecken, und diese zu nutzen.
Von Innovation und Inklusion
Künstliche Intelligenz (KI) ist in vielen Branchen schon ein gängiger Begleiter und spätestens seit ChatGPT auch in KI-fremden Unternehmen angekommen. Digitalisierungsexperte Christian Bredlow betonte in seinem Vortrag, dass man sich damit auseinandersetzen müsse, um nicht überholt zu werden – zumal dadurch ganz neue Berufsfelder entstehen können. Dabei ist laut Bredlow ein sensibler Umgang mit den neuen Technologien wichtig.
Anne Gersdorff ist Referentin für das Projekt JOBinklusive bei der Organisation Sozialhelden e. V. und engagiert sich seit Jahren für die Inklusion von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt. Ihrer Einschätzung nach gibt es hier ein großes Potenzial, das nicht voll ausgeschöpft werde. Ein Aspekt ist die Barrierefreiheit im Internet: „Beispielsweise sind nur zwei Prozent des Internets barrierefrei. Menschen mit Behinderung haben also gar keine Chance, sich auf zahlreiche Stellen zu bewerben, weil diese für sie nicht auffindbar und lesbar sind.“ Kleine Veränderungen können hier also schon Großes bewirken. Dabei ist vor allem die Kommunikation mit den Betroffenen wichtig, wie Gersdorff betonte – denn sie können am besten beurteilen, was sie brauchen.
Über unternehmerische Entscheidungen und Mitarbeiterzufriedenheit
Stephan Kalhamer brachte in seinem Vortrag Poker und unternehmerisches Handeln zusammen. Ein wichtiger Faktor sind dabei Entscheidungen. Diese teilt der Mathematiker in drei Kategorien ein: Auf der einen Seite der intuitive Bereich, also die einfachen Entscheidungen, die aus dem Bauch getroffen werden. Auf der anderen Seite das komplette Gegenteil – der Bereich, in dem man sich nicht auskennt und nur ein diffuses Bild statt Klarheit herrscht. In der Mitte steht der rationale Bereich, also das Gebiet, in dem man sich wirklich gut auskennt. „Tag für Tag versuche ich, diese drei Bereiche zu verschmelzen. Denn je mehr Aspekte ich aus der Mitte in eine der beiden anderen Kategorien verschieben kann, umso stärker kann ich mich auf das konzentrieren, womit ich mich auskenne – auf die Dinge, bei denen ich auch einen Unterschied ausmachen kann“, so Kalhamers Empfehlung.
In Kooperation mit der ES Edgar Schröder Unternehmensberatung und der TEKATH Personalberatung hat die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) in einer breit angelegten Studie die Frage nach der Zufriedenheit der internen Mitarbeitenden untersucht. Prof. Dr. Steffen Hillebrecht, Professor für Medien- und Projektmanagement an der THWS sowie Co-Leiter der Schwerpunkte Personalwirtschaft bzw. seit 2018 International Human Resources, stellte die Ergebnisse in seinem Vortrag vor. Laut Umfragen ist die Gehaltszufriedenheit bei den Mitarbeitenden da. Entsprechend sind es die immateriellen Aspekte, die entscheidend sind. Die Schlussfolgerung des Wirtschaftswissenschaftlers: „Wir müssen als Branche sehr intensiv darüber nachdenken, ob wir die immateriellen Benefits bieten, die unsere Mitarbeitenden brauchen.“
Rechtliche Themen im Fokus: Wie geht es in Sachen Gesamtschutz weiter?
In diesem Jahr steht ein wegweisendes Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) zum Gleichstellungsgrundsatz an. Ein Thema, das die Personaldienstleistung schon seit Längerem beschäftigt. Dr. Alexander Bissels, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht und Partner bei CMS Hasche Sigle, hat in seinem Vortrag die Lage eingeordnet: „Abstrakt betrachtet gibt es in diesem Zusammenhang Licht, jedoch auch Schatten. Vor allem sind viele Fragen nicht abschließend geklärt.“ Positiv ist seiner Ansicht nach, dass die gesetzlichen Vorschriften des AÜG grundsätzlich europarechtskonform sind. Unklar ist für ihn jedoch, welche konkreten Ausgleichsvorteile zur Wahrung des Gesamtschutzes gewährt werden müssen. Insgesamt ist Dr. Bissels zuversichtlich, was die ausstehende Entscheidung angeht, und er empfiehlt, bis dahin Ruhe zu bewahren.
Status Quo der Neugründung mit anschließendem Roundtable
Zweifelsohne war der gemeinsame Auftritt von BAP-Präsident Sebastian Lazay und dem iGZ-Bundesvorsitzenden Christian Baumann ein besonderes Highlight des ES-Unternehmerforums. Sie stellten die neuesten Entwicklungen in Sachen Verbandsneugründung vor und gaben exklusive Einblicke in die Struktur und Organisation. „Das Prinzip ‚One man, one vote‘ bleibt erhalten. Denn: So bunt die Arbeitswelt ist, so bunt ist auch unsere Mitgliederstruktur. Uns ist unheimlich wichtig, dass jedes Verbandsmitglied die gleichen Rechte hat“, betonte Sebastian Lazay. Von besonderer Bedeutung sind nun die ausstehenden Abstimmungen der Mitglieder beider Verbände, die hoffentlich ein positives Ergebnis mit sich bringen – damit die Branche in Zukunft mit einer Stimme sprechen kann.
Nach dem Vortrag von Sebastian Lazay und Christian Baumann schlossen sich Gastgeber Edgar Schröder und Moderator Sven Astheimer zu einer gemeinsamen Diskussion über aktuelle Themen der Personaldienstleistung an. Neben dem Beschäftigungsverbot für Angehörigen von Drittstaaten wurden etwa die möglichen sektoralen Einschränkungen in der Pflege thematisiert. Als Ehrengast kam Sven Kramer, Verhandlungsführer des iGZ sowie der Verhandlungsgemeinschaft Zeitarbeit (VGZ), dazu und äußerte sich ablehnend zur Forderung der IG Metall nach der Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro für die in der Metall- und Elektroindustrie beschäftigten Zeitarbeitskräfte. Mit einem positiven Blick in die Zukunft rundete Edgar Schröder das Gespräch ab.
Hier finden Sie weitere Informationen und Impressionen zur Veranstaltung und können sich für das 17. ES-Unternehmerforum anmelden.