Studie: Immer mehr Arbeitnehmende kündigen selbst
22.04.2025 | IW Köln
Trotz Wirtschaftskrise und Plänen zum Stellenabbau in beinahe allen Branchen gibt es kaum mehr arbeitgeberseitige Kündigungen als in den Vorjahren. Immer häufiger sind es Beschäftigte selbst, die das Arbeitsverhältnis beenden – ein Zeichen wachsender Verhandlungsmacht?
Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) zeigt: Auch wenn viele Unternehmen Personal abbauen, entlassen sie kaum mehr Menschen als früher – stattdessen sinkt die Zahl offener Stellen deutlich. Die Mehrheit der Kündigungen geht mittlerweile von den Beschäftigten selbst aus. Der Anteil arbeitnehmerseitiger Kündigungen stieg von 34 Prozent im Jahr 2009 auf 52 Prozent im Jahr 2022. Grund dafür ist unter anderem die gestiegene Verhandlungsmacht vieler Arbeitnehmender – begünstigt durch Fachkräftemangel und einen lange stabilen Arbeitsmarkt. Wer selbst kündigt, hat meist schon einen neuen Job in Aussicht – ganz im Gegensatz zu unfreiwillig Gekündigten. Ob sich die anhaltende Wirtschaftskrise und die Pläne zum Personalabbau bei vielen Unternehmen in den kommenden Jahren wieder stärker in der Zahl der Kündigungen durch den Arbeitgeber zeigen, bleibt hingegen abzuwarten.