Mit diesen 6 Tipps wird Ihr Social Recruiting zum Erfolg
- Durchschnittlich eine Stunde und 29 Minuten verbringen Deutsche täglich auf Social Media – dieses Kontaktpotenzial sollten Sie nicht vergeuden!
- Doch wie mit vielen Dingen, ist auch in Sachen Social Recruiting, also der Anwerbung von Mitarbeitenden über soziale Netzwerke, aller Anfang schwer.
- Wie Sie Facebook, LinkedIn und Co. erfolgreich nutzen, erklären Marc C. Hatke, Senior Social Media Analyst und studierter Personalmanager, und Jasmin Di Maria, Accountmanagerin, von der Kommunikationsagentur KONTEXT.
Dass Social Media mehr als nur eine Aneinanderreihung bunter Bilder und unnötige Spielerei ist, ist mittlerweile allgemein bekannt. Doch wie können die sozialen Netzwerke auch sinnvoll für das Recruiting eingesetzt werden? Wir haben sechs praktische Tipps für Sie zusammengestellt.
Tipp 1: Den richtigen Kanal wählen
Am Anfang steht natürlich die Frage nach dem richtigen Kanal. Mittlerweile stehen Unternehmen eine Vielzahl an sozialen Netzwerken zur Auswahl: Facebook, Instagram, TikTok, YouTube, LinkedIn, Xing – um nur einmal die gängigsten zu nennen. Aber welche Plattform die richtige ist, kommt ganz auf Ihre Zielgruppe an. Setzen Sie sich gezielt und fundiert mit den Menschen auseinander, die Sie erreichen möchten. Denn auch der schönste, originellste Post wird keine Aufmerksamkeit erregen, wenn die Zielgruppe, die Sie damit erreichen wollen, ganz woanders unterwegs ist.
Tipp 2: Basis schaffen
Wenn Sie bisher noch keinen Social-Media-Auftritt hatten, aber direkt mit der Personalsuche beginnen wollen und sich davon konkrete Ergebnisse erhoffen, müssen wir Sie enttäuschen. Ein wirklich gutes und aussagekräftiges Profil aufzubauen, braucht Zeit und auch Muse, da der Algorithmus erst trainiert werden will. Mit den richtigen Tricks ist aber auch das kein Hexenwerk. Stellen Sie Ihr Unternehmen vor, geben Sie einen Einblick hinter die Kulissen und vermitteln Sie so Bewerbern ein Gefühl für ihren potenziellen neuen Arbeitsplatz! Das trifft durchaus auch dann zu, wenn Sie in der Zeitarbeit tätig sind. Denn auch wenn die Fachkräfte, die Sie anwerben, bei anderen Unternehmen im Einsatz sind – dennoch sind Sie deren zentraler Ansprechpartner und der derjenige, auf den sie sich verlassen.
Social Media Marketing ist kein Sprint, sondern ein Marathon – seien Sie geduldig und erwarten Sie nicht von Anfang an direkte Erfolge.
Tipp 3: Möglichkeiten der Plattformen nutzen
Wenn Sie den Weg gehen und neue Talente über soziale Netzwerke finden möchten, sollten Sie auch einen Blick auf Ihren Bewerbungsprozess werfen. Seien Sie offen für neue Möglichkeiten! Denn nichts ist fataler, als ein modernes Marketing zu nutzen, den Bewerbern aber sperrige Formulare und komplizierte Prozesse vorzusetzen. Entweder verlinken Sie von Ihrer Social-Media-Stellenausschreibung auf Ihre Website, wo auf die Bewerber ein kurzes und technisch einfach zu bedienendes Formular wartet. Oder Sie nutzen direkt die Möglichkeiten auf dem Netzwerk selbst, wie zum Beispiel LinkedIn-Formulare. So muss der Bewerber die Plattform nicht verlassen und Sie müssen sich nicht einmal um die Funktionalität kümmern – eine Win-win-Situation! Am einfachsten wäre es natürlich, sich direkt per Privatnachricht zu verabreden. Das ist bequem, schnell und unkompliziert. Wie Sie vielleicht schon merken: Einfachheit ist hier der Schlüssel zum Erfolg.
Das traditionelle Bewerbungsverfahren ist ein Relikt der Vergangenheit, mit dem sich die heutige Generation nicht mehr erreichen lässt. Um den Anforderungen der Gegenwart gerecht zu werden, ist es notwendig, moderne und digitale Bewerbungsansätze zu entwickeln.
Tipp 4: Netzwerk aufbauen
LinkedIn hat sich in den letzten Jahren zu DEM Business-Netzwerk etabliert und eignet sich daher besonders gut für das Social Recruiting. Hier können Sie nicht nur Jobs ausschreiben, sondern auch selbst aktiv werden und sich ein Netzwerk aufbauen. Suchen Sie nach interessanten Personen aus Ihrer Branche, tauschen Sie sich unter Beiträgen aus und vernetzen Sie sich! Dadurch schaffen Sie sich eine gute Basis und können einfacher auf potenzielle Kandidaten aufmerksam werden. Finden Sie auf LinkedIn ein passendes Profil, schreiben Sie die Person direkt an – Stichwort Active Sourcing. Sind Sie bereits über ein paar Ecken oder vielleicht sogar direkt miteinander vernetzt, ist das Vertrauen gleich viel höher.
Tipp 5: Anzeigen schalten
Leider ist es mittlerweile so, dass die sozialen Netzwerke so weit monetarisiert sind, dass die Algorithmen nur noch wenig organische Reichweite zulassen. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, sich durch Anzeigen die Reichweite zu erkaufen. Außerdem kann durch gezieltes Targeting genau die Zielgruppe erreicht werden, die Sie ansprechen möchten. Der sogenannte Streuverlust – also Personen, die zwar erreicht werden, aber kein Interesse haben – ist dadurch verschwindend gering.
An dieser Stelle möchten wir Ihnen noch einen Hinweis mit auf den Weg geben: Facebook hat das Targeting für Stellenanzeigen mittlerweile stark eingeschränkt. Möchten Sie hier werben, sollten Sie die Anzeige möglichst allgemein halten, um die Targeting-Möglichkeiten voll ausschöpfen zu können.
Tipp 6: Mitarbeiter sprechen lassen
Wenn Ihr Social-Media-Unternehmensauftritt steht, brauchen Sie die richtigen Beiträge, um Bewerber anzusprechen. Eine bewährte Möglichkeit sind Corporate Influencer – also bestehende Mitarbeiter, die über ihren Arbeitgeber sprechen. Lassen Sie Ihre Angestellten zu Wort kommen, was sie an ihrer Arbeit schätzen und was den Arbeitgeber so besonders macht. Das ist nicht nur besonders authentisch, sondern lässt die Bewerber auch direkt einen Eindruck von ihren potenziellen neuen Kollegen bekommen – oder eben von den Menschen, die an der Schnittstelle zum Einsatzunternehmen für sie zuständig sind.
Bonus-Tipp: Raus aus dem Social Media-Dschungel
Wenn das alles für Sie nach einer Mammutaufgabe klingt, die Sie nicht alleine bewältigen können, haben wir eine gute Nachricht für Sie: Denn das müssen Sie nicht! Dadurch, dass dieses Berufsfeld stetig weiterwächst, eröffnen sich Ihnen ganz neue Möglichkeiten, sich externe Unterstützung und Beratung zu holen – ob als Starthilfe für die ersten Schritte oder als langfristiger Begleiter in Sachen Social Media.