Mit Bello ins Büro: Mehrwert oder Ablenkung?
- Bürohunde sind nachweislich gut für Motivation, Gesundheit und Kreativität der Mitarbeiter
- Unternehmen wie Google positionieren sich klar pro Hund und betreiben so Employer Branding
- Es gibt aber eine Vielzahl von Arbeitsszenarien, in denen ein Vierbeiner im Büro keinen Sinn macht
- Richtet der Bürohund Schaden an, haftet der Halter – entweder über die Tierhaftpflichtversicherung oder aus eigener Tasche
Zahlreiche Studien belegen: Ist ein Hund im Büro, wirkt sich das positiv auf die Mitarbeiter aus. So fand etwa die schwedische Forscherin Linda Handlin heraus, dass bei regelmäßigen Streicheleinheiten das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet wird, das wiederum den Abbau des Stresshormons Cortisol fördert. Gleichzeitig senkt sich der Blutdruck, die Herzfrequenz wird langsamer. Auch dass Vierbeiner regelmäßig vor die Tür müssen, ist förderlich für die Gesundheit. Bewegung ist generell nie verkehrt – und wer die Mittagspause bei Wind und Wetter an der frischen Luft verbringt, stärkt das Immunsystem. In Summe mindert all das die Gefahr von Dauerstress und beugt Burnout effektiv vor. Außerdem steigen Motivation, Kreativität und das allgemeine Wohlbefinden der Mitarbeiter, die Arbeitsatmosphäre wird insgesamt entspannter.
Employer Branding: Der Bürohund ist gut fürs Image
Auch für Unternehmen kann die Anwesenheit eines Vierbeiners von Vorteil sein. Mitarbeiter sind seltener krank und binden sich länger an den Arbeitgeber. Einige Firmen nutzen Bürohunde gar, um das eigene Image aufzupolieren, und Mitarbeiter zu gewinnen – Stichwort: Employer Branding. Der Internet-Riese Google positioniert sich auf seiner Investor-Relations-Seite klar pro Hund: „We like cats, but we’re a dog company“. Auch das Business-Netzwerk XING zeigt sich Bürohunden gegenüber aufgeschlossen und hat gemeinsam mit dem Bundesverband Bürohund e. V. (BVBH) gar eine repräsentative Studie zum Thema in Auftrag gegeben. Apropos BVBH – der Verband hat ein kurzweiliges (vielleicht nicht ganz objektives) Filmchen über die Vorzüge von Bürohunden herausgebracht:
Was spricht gegen einen vierbeinigen Kollegen?
Die bisher genannten Punkte zeigen, dass ein Hund Arbeit und Arbeitsklima durchaus verbessern kann. Eine Garantie dafür gibt es freilich nicht. Ebenso wenig besteht ein Anspruch auf einen Bürohund. In bestimmten Branchen sind Tiere zum Beispiel aus Hygienegründen per se verboten. Und generell gilt: Wer seinen fluffigen Freund mitbringen möchte, muss das mit der Geschäftsführung absprechen. Auch die Kollegen sollten vorab gefragt werden. Reagiert ein Tischnachbar allergisch oder ängstlich, dann ist der Vierbeiner im Büro fehl am Platz. Zu guter Letzt spielt auch der Charakter des Vierbeiners – und somit seine Bürotauglichkeit – eine entscheidende Rolle. Rennt der Hund bellend durchs Büro, wenn der Briefträger klingelt? Werden eintreffende Kunden oder Kollegen zur Begrüßung angesprungen und abgeschleckt? Und ganz wichtig: Fühlt sich der Hund überhaupt wohl im Office? Fährt er gerne Auto, Bus oder Bahn?
Zu guter Letzt bleibt noch eine Frage zu beantworten – wer wird zur Rechenschaft gezogen, wenn ein Hund im Büro einen Schaden anrichtet? Einfache Antwort: der Halter. Dabei kann er sich aber nicht auf seine normale Haftpflichtversicherung verlassen. Liegt keine spezielle Tierhaftpflichtversicherung vor, muss der Schaden aus eigener Tasche bezahlt werden.
Fazit
Ein Bürohund kann durchaus zu einer Verbesserung des Arbeitsklimas und der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter beitragen. Vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen und alle Beteiligten sind mit der Anwesenheit des Vierbeiners einverstanden. Umso wichtiger ist es deshalb, sich im Vorfeld offen und ehrlich über das Thema auszutauschen.
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