11.01.2022 Redaktion arbeitsblog

„In unserer Branche gibt es immer die Möglichkeit, eigene Marktanteile abzugreifen“

  • Qualifiziertes Personal bleibt für Unternehmen ein Erfolgsfaktor – davon ist Maik Schulze überzeugt. Für den Geschäftsführer von BS PartnerServices wird Personaldienstleistung auch in Zukunft ein entscheidender Baustein in der Personalplanung der Unternehmen sein.
  • Laut Maik Schulze bietet die Branche gute Chancen für engagierte, innovationsstarke Gründer*innen.
  • Wichtig ist: Den Plan der Selbstständigkeit mit fester Überzeugung und innerem Willen durchziehen! Welche weiteren Faktoren eine Rolle spielen, verrät der Experte im arbeitsblog-Interview.

arbeitsblog: Herr Schulze, wie wird sich die Personaldienstleistung (PDL) in den kommenden Jahren entwickeln? Stehen die Zeichen auf Wachstum? Und gibt es aus Ihrer Sicht Bereiche (z.B. Zeitarbeit oder Direktvermittlung), die in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen werden?

Maik Schulze: Ich bin der festen Überzeugung, dass qualifiziertes Personal für Unternehmen immer ein Erfolgsfaktor bleiben wird – trotz Digitalisierung und anderen Entwicklungen. Wegen der Schnelligkeit und Flexibilität sind Personaldienstleister ein entscheidender Baustein in der Personalplanung.

In der Arbeitnehmerüberlassung sehe ich Potenziale vor allem in höherqualifizierten Berufsgruppen. Der direkten Personalvermittlung prognostiziere ich sogar noch stärkeres Wachstumspotenzial.

Ich bin der festen Überzeugung, dass qualifiziertes Personal für Unternehmen immer ein Erfolgsfaktor bleiben wird – trotz Digitalisierung und anderen Entwicklungen. Wegen der Schnelligkeit und Flexibilität sind Personaldienstleister ein entscheidender Baustein in der Personalplanung.

– Maik Schulze

Maik Schulze

arbeitsblog: Vor diesem Hintergrund: Lohnt es sich, eine eigene Firma in der Personaldienstleistung zu gründen? Und warum?

Maik Schulze: Wie gesagt: Unsere Branche ist und bleibt relevant. Hinzu kommt, dass der Markt ständig in Bewegung ist. Innovative Personaldienstleistungsfirmen werden immer die Nase vorne haben. Also gibt es in unserer Branche für engagierte Gründer*innen immer die Möglichkeit, eigene Marktanteile abzugreifen.

arbeitsblog: Wenn man als Angestellte*r in der Branche überlegt, sich selbstständig zu machen, spielen viele Faktoren eine Rolle. Wie kann man zum Beispiel herausfinden, ob man überhaupt der Typ dafür ist?

Maik Schulze: Unsere Erfahrung zeigt, dass die Erfolgschancen signifikant steigen, wenn Gründer*innen bereits im Angestelltenverhältnis ein eigenes Business aufgebaut haben. Das bedeutet: Ärmel hochkrempeln, operative Tätigkeiten übernehmen, Personal in der Arbeitnehmerüberlassung aufbauen und Vakanzen mit Personalvermittlungen besetzen. Hinzu kommt die Fähigkeit, ein internes Team als Führungspersönlichkeit zu motivieren und mitzureißen.

Doch letztlich können wir die Frage auf eine Faustregel runterbrechen: Wer Personalverantwortung für 40 Zeitarbeitskräfte oder mehr übernommen hat, ist fit für die Selbstständigkeit

Vernünftige Planung ist das A und 0. Selbst scheinbar banale Themen wie die Auswahl der richtigen Büroräume können große Auswirkungen haben.

– Maik Schulze

arbeitsblog: Mit einer bloßen Idee ist es ja nicht getan. Was würden Sie angehenden Unternehmer*innen empfehlen, damit der Start in die Selbstständigkeit gelingt?

Maik Schulze: Vernünftige Planung ist das A und 0. Wir von BS PartnerServices haben bereits mehr als 20 Gründungen begleitet und wissen, dass selbst scheinbar banale Themen wie die Auswahl der richtigen Büroräume große Auswirkungen haben können. Schließlich geht es bei der Gründung darum, möglichst schnell ins operative Geschäft zu starten und Geld zu verdienen.

Die Planung ist Kopfsache, doch auch auf den Bauch kommt es an: Es sind vor allem die Gründer*innen erfolgreich, die mit fester Überzeugung und innerem Willen den Plan von der Selbstständigkeit durchziehen!

arbeitsblog: Thema Finanzen: Welche Kosten kommen auf diejenigen zu, die eine PDL-Firma gründen wollen? Wie viel Startkapital wird benötigt?

Maik Schulze: Bei einer seriösen Kalkulation fallen für das erste Geschäftsjahr Kosten von etwa 150.000 Euro an. Wer sich mit BS PartnerServices selbstständig macht, kann das Startkapital auf etwa 65.000 Euro reduzieren. Der Grund dafür ist, dass wir die komplette Infrastruktur für die Gründung zur Verfügung stellen – z.B. die Website, Hard- und Software, rechtssichere Vertragsvorlagen, aber auch die Abwicklung der Lohn- und Finanzbuchhaltung.

arbeitsblog: Bleiben wir beim Thema Geld: Wie viel kann man als Unternehmer*in in der Personaldienstleistung verdienen?

Maik Schulze: Hier können wir nur für die selbstständigen BS Partner sprechen. Sofern es bei nur einem Standort bleibt, ist ein Einkommen bis zu 500.000 Euro realistisch möglich. Der Durschnitt liegt eher zwischen 150.000 Euro und 350.000 Euro. Wenn aber Gründer*innen perspektivisch mehrere Standorte eröffnen, sind dem Verdienst nach oben keine Grenzen gesetzt.


Maik Schulze

Maik Schulze ist Geschäftsführer von BS PartnerServices – einem Full-Service-Anbieter für selbstständige Personaldienstleister. Im Rahmen einer BS Partnerschaft begleitet das Kölner Unternehmen Existenzgründer*innen mit umfangreichen Serviceleistungen, die speziell auf die Arbeitnehmerüberlassung und die Personalvermittlung zugeschnitten sind – beispielsweise in den Bereichen Buchhaltung und Finanzen, IT, Recht und Marketing

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