01.08.2023 Redaktion arbeitsblog
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Hype oder Zukunftstechnologie? ChatGPT und Co. in der Personaldienstleistung

  • Vom Chatbot über automatische Texterstellung bis hin zu den komplexen Programmen, die künftig das autonome Fahren möglich machen sollen: Künstliche Intelligenz (KI) beschäftigt zahlreiche Branchen und sorgt mitunter für offene Fragen.
  • Abwarten und Tee trinken oder neue KI-Arten aktiv in den eigenen Alltag einbeziehen – mit welcher Strategie sind Personaldienstleister besser beraten?
  • Im Blogbeitrag gibt Stephan Menge, VP Sales Europe bei Textkernel, seine Einschätzung zum Thema ab und Personaldienstleistern Tipps für den Umgang mit KI mit auf den Weg.

Sind auch Sie beeindruckt von ChatGPT? Der Chatbot hat mit seinen Leistungen in der Texterzeugung sogar manche KI-Experten überrascht und gefühlt wurde in den vergangenen Wochen und Monaten über kaum ein anderes Thema so viel diskutiert. Und doch: Wenn es ins Detail geht und uns die Frage gestellt wird, was neuartige KI im Arbeitsalltag eigentlich heute schon kann und was nicht, sind wenige dazu in der Lage, diese zu beantworten. Sind ChatGPT und Co. nun eine Bedrohung für unsere Arbeitsplätze oder doch eher nützliche Tools, die uns den Berufsalltag erleichtern?

Keine ganz neue Entwicklung

KI gibt es nicht erst seit gestern. Wussten Sie zum Beispiel, dass bereits in den 80er-Jahren erste KI-Systeme (regelbasierte Programme) existierten? Diese waren noch extrem fehleranfällig und erforderten intensive Wartung. Mit dem Entwicklungsschritt zum Machine Learning (hier liegen auch die Ursprünge von Textkernel) und dann in den 2010ern mit Deep Learning konnten große KI-technologische Fortschritte gemacht werden. Doch erst in der jüngeren Vergangenheit und mit dem Einsatz sogenannter Large Language Models, auf denen auch ChatGPT beruht, wurde das Thema einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Wenn Sie mehr über die Entwicklung der KI-Technologie lernen wollen, lesen Sie unsere Blogserie zum Thema

Wussten Sie, dass Sie in Ihrem täglichen Leben wahrscheinlich KI nutzen, ohne es zu merken? Zum Beispiel, wenn Ihr Streaming-Dienst Musik empfiehlt, Ihr E-Mail Programm Spam ausfiltert oder Sie mit dem Sprachassistenten auf Ihrem Handy sprechen. Wie wird sich aber die neue Art der KI auf unsere Arbeitsweise auswirken?

Die künftige Entwicklung genau vorauszusagen, ist gerade in Deutschland bzw. in der Europäischen Union schwierig. Denn diese könnte sich – anders als in anderen Regionen – vor allem durch rechtliche Regulierungen wie etwa das EU-Gesetz zur Künstlichen Intelligenz schnell ändern. Rechtsvorschriften wie diese sind wichtig und werden auch dazu beitragen, dass Bedenken zu Datenschutz, Transparenz und Objektivität berücksichtigt werden. Ich bin davon überzeugt, dass KI-Technologien in den kommenden Jahren gerade im Recruiting viel Entwicklungspotential ermöglichen werden.

Stephan Menge

Künftiger Begleiter im Arbeitsalltag

Für Unternehmen aller Branchen ist es ein Muss, das Thema KI im Auge zu behalten. Auf dem ES-Unternehmerforum im Frühjahr 2023 betonte Digitalisierungsexperte Christian Bredlow völlig zurecht: „KI wird nicht wieder verschwinden. Wir müssen uns damit auseinandersetzen, um nicht überholt zu werden.“ (Anmerkung der Redaktion: Eine Zusammenfassung des Vortrags mit dem Titel „Sag Hi zur KI“ finden Sie hier.) Anders gesagt: Unabhängig davon, in welcher Form und unter welchen Rahmenbedingungen dies geschieht – Künstliche Intelligenz wird uns künftig im Arbeitsalltag begleiten.

KI effizient einsetzen

Künstliche Intelligenz bringt Vorteile. Auf die Personaldienstleistung trifft das in hohem Maße zu. Denn hier geht es oft darum, große Datenmengen auszuwerten – und das innerhalb kürzester Zeit. Textkernel bietet seit vielen Jahren KI-basierte Tools dieser Art an.

Ein Bereich ist das Recruiting: Wie erhalte ich zeitnah (oder direkt) umfassende Profile von Kandidat*innen und Mitarbeitenden? Wie finde ich am Arbeitsmarkt schnell offene Stellen, auf die meine Kandidat*innen genau passen? Wie kann ich frei gewordene Zeitarbeitnehmer*innen möglichst schnell wieder in neue Positionen vermitteln? Wer Fragen wie diese schneller – und treffender – als die Konkurrenz beantworten kann, hat die Nase vorn.

„Künstliche Intelligenz bringt Vorteile. Auf die Personaldienstleistung trifft das in besonders hohem Maße zu. Denn: In dieser Branche geht es vor allem darum, in kürzester Zeit möglichst große Datenmengen auszuwerten.“

– Stephan Menge

Neue Formen der künstlichen Intelligenz können nie dagewesene Produktivitätssteigerungen ermöglichen. Denken Sie bspw. an automatisierte Generierung von Stellenanzeigen oder die automatische Zusammenfassung von Gesprächsnotizen. Ein weiterer Anwendungsfall ist die Kommunikation mit Kandidat*innen: Diese sind mit der Art und der Menge der Kommunikation, die sie im Recruiting-Prozess erhalten, oft überfordert. Automatisierte Kommunikationskanäle auf Basis von generativer KI wie etwa Chatbots meistern diese Herausforderungen glänzend. Mit entsprechenden Lösungen lassen sich in der Recruiting-Kommunikation Produktivität und Geschwindigkeit steigern und die Kosten um bis zu 40 Prozent senken. Es gibt viele weitere neue Anwendungen, die Technologieanbieter wie wir derzeit erforschen und auf den Markt bringen werden. Ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung muss sein, wie die neue KI verantwortungsvoll eingesetzt werden kann (lesen Sie dazu den zweiten Teil unseres Blogposts).

KI is here to stay

KI wird nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken sein. Die jüngsten Entwicklungen haben dahingehend völlig neue Voraussetzungen geschaffen. Für Personaldienstleister geht es jetzt darum, sich jetzt mit dem Thema intensiv zu befassen, um auch langfristig ihren Erfolg im Recruiting zu steigern.

Unsere aktuellen Erkenntnisse rund um das Thema „KI im Recruiting“ haben wir auch in einer umfangreichen Blog-Serie zusammengefasst, die Sie hier auf unserer Website finden.


Über den Autor

Stephan Menge befasst sich seit über 20 Jahren mit HR-Themen, angefangen Mitte der Neunziger bei einem Start-up für eine digitale Bewerberdatenbank, dann mit den Themen Mitarbeiterentwicklung und Training sowie Rekrutierung (RPO – Recruitment Process Outsourcing) und als Berater in Fragen der Rekrutierung, Führungskräfteentwicklung und Mitarbeiterbefragung. 2020 startete er bei Textkernel. Seit 2021 ist er dort als VP Sales Europe für alle europäischen Märkte zuständig.

Kontakt

0911974780 info@kontext.com