16.09.2019 Jürgen Heyn

Grundsatzentscheidung im Vertrieb: Nachhaltigkeit oder „Geiz ist geil“?

  • Jürgen Heyn, bei der uvex Arbeitsschutz GmbH als Vertriebsleiter für die Zeitarbeitsbranche zuständig, beobachtet: Sowohl im privaten als auch im unternehmerischen Bereich finden sich auch heute noch Menschen, die nach dem Motto „Geiz ist geil“ handeln
  • Ebenso gibt es aber auch Akteure, denen Nachhaltigkeitsthemen wichtig sind. Sie beziehen in ihren Entscheidungsprozess neben ihrer Verantwortung für die eigene ökologische Entwicklung auch ihre Verantwortung für die Ökologie und die Gesellschaft mit ein
  • uvex investiert viel in den eigenen Nachhaltigkeitsansatz, was nicht nur den Kunden und deren Mitarbeitern, sondern letztlich allen Menschen zugutekommt – sogar den Mitbewerbern

Wird Nachhaltigkeit bereits gelebt oder gilt immer noch „Geiz ist geil“? Diese Frage stelle ich mir beinahe jeden Tag. Nicht nur bei der Arbeit, sondern auch im privaten Alltag. Hört man genau hin, wenn sich die Menschen unterhalten, oder auch beobachtet, wie sie sich verhalten, bemerkt man schon, dass da etwas passiert.

Die einen wundern sich nicht darüber, dass Obst und Gemüse noch einmal zusätzlich in Plastik verpackt sind. Die andern aber gehen bereits schon zum Hofladen um die Ecke oder kaufen eben bewusst nur unverpackte Ware an der Frischetheke.

Die einen kaufen beim Discounter ein T-Shirt für drei Euro und freuen sich über ein tolles Schnäppchen. Die anderen kaufen entweder bei Herstellern mit deutscher oder europäischer Produktion. Oder sie achten zumindest darauf, dass die Menschen, welche am Produktionsprozess beteiligt sind, fair behandelt und anständig entlohnt werden. Sie achten auch auf kurze Transportwege und die damit verminderten Emissionen.

Dann wird es aber für den Verbraucher schon schwierig. Wie will er die sozialen Standards im Fertigungsbetrieb beurteilen? Wie will er einschätzen können, ob die Arbeitsbedingungen menschenwürdig und angemessen sind und dass Kinderarbeit ausgeschlossen ist? Wie will er feststellen, welche Schadstoffe während des Produktionsprozesses in die Umwelt gelangen oder sich im gekauften Produkt abgelagert haben? Das ist eigentlich nicht möglich, denn er kann es sich ja nicht vor Ort ansehen.

Wer den Menschen schützen will, muss Verantwortung übernehmen
Genau wie bei den Privatpersonen gibt es auch im Herstellerbereich Akteure, denen Nachhaltigkeitsthemen wichtig sind. Aber auch solche, die mehr versprechen, als sie halten.

Unser Nachhaltigkeitsansatz und dessen permanente Weiterentwicklung bedeutet für uvex ständig eine hohe Investition. Es ist eine Investition in die Zukunft, die primär unseren Kunden und deren Mitarbeitern, sekundär betrachtet aber allen Menschen zugutekommt.

– Jürgen Heyn stellt klar:

Wir von uvex haben unseren eigenen Nachhaltigkeitsansatz definiert: Seit mehr als 90 Jahren produzieren und vertreiben wir hochwertige Produkte für den Schutz des Menschen in Sport, Freizeit und Beruf. Und wer den Menschen schützen will, muss Verantwortung übernehmen. Genau aus dieser Mission heraus leitet sich die Verpflichtung ab, nachhaltig, gesellschaftlich und sozial verantwortlich zu handeln.

In der Produktion wird auf die Umweltverträglichkeit aller Verfahren geachtet:

  • Unser Ökostromanteil am Energieverbrauch liegt bei mehr als 90 Prozent. Dadurch sparen wir jährlich CO2 von mehr als 7.000 Tonnen ein
  • Wir produzieren Gehörschutzstöpsel wasserfrei und nahezu CO2-neutral
  • Durch aufwändige Rückgewinnungsprojekte senken wir den Energiebedarf
  • Unsere Sicherheitsschuh-Fertigung ist als erster Firmenteil ISO-14001-zertifiziert

Seit vielen Jahren haben wir bei uvex auch einen eigenen Sozialstandard, eine Schadstoffverbotsliste und ein umfangreiches Qualitätsmanagement:

  • Wir setzen auf einen bindenden Sozialstandard für alle Lieferanten – beruhend auf weltweit anerkannten Standards wie ILO oder SA8000
  • Wir arbeiten mit 85 regelmäßig auditierten Kernlieferanten zusammen
  • Wir achten auf die weltweit konsequente Umsetzung der definierten Maßnahmen durch ausgebildete uvex Mitarbeiter
  • Wir führen jährlich mehr als 10.000 Schadstoffprüfungen entlang der Wertschöpfungskette durch
  • Wir übererfüllen die gesetzlichen Vorgaben
  • Wir sichern die optimale Qualität aller Produkte durch 80 Mitarbeiter
  • Weltweit verfügen elf unserer Standorte über eine DIN-ISO-9001-Zertifizierung

Als Familienunternehmen stehen wir für Kontinuität und den verantwortungsvollen Umgang mit sozialen, ökologischen und ökonomischen Ressourcen. Zum Schutz der Umwelt, für eine funktionierende Gesellschaft und die Gesundheit unserer Kunden. Dieser Nachhaltigkeitsansatz und dessen permanente Weiterentwicklung bedeutet für uvex ständig eine hohe Investition. Aber es ist eine Investition in die Zukunft, die primär unseren Kunden und deren Mitarbeitern, sekundär betrachtet aber allen Menschen zugutekommt. Denn von einem verminderten CO2-Ausstoß profitieren letztendlich alle, sogar unsere Mitbewerber. Dass sich solche Investitionen aber auch auf die Produktpreise niederschlagen, sei an dieser Stelle Hinweis genug.

Nun aber noch einmal zu meiner Eingangsfrage: „Ist Geiz immer noch geil?“

Für all diejenigen, die aus Budgetgründen, egal, ob geschäftlich oder privat, ‚Spitz auf Knopf‘ rechnen müssen, sind die wirtschaftlichen Zwänge so hoch, dass sie vielleicht gerne ihr Kaufverhalten ändern würden, es aber aus monetären Gründen einfach nicht können. Für sie gibt es oft gar keine andere Möglichkeit, als immer nur das preisgünstigste Produkt zu kaufen. Ihr Einkaufsverhalten ist aus finanziellen Zwängen heraus kurzfristig orientiert angelegt.

Aber da gibt es dann auch noch eine andere Gruppe. Menschen und Unternehmen, die sich ihren Nachkommen, ihren Mitarbeitern und ihrer Umwelt verpflichtet fühlen. Denen es auch darum geht, Werte vorzuleben, um so ein Umdenken zu initiieren. Die erkannt haben, dass unsere Ressourcen endlich sind. Egal, ob es sich dabei um Mitarbeiter, Lebensmittel oder Rohstoffe handelt.

Kaufentscheidung nicht nur nach dem Produktpreis treffen
Diese Gruppe handelt dennoch wirtschaftlich, lässt aber in die Kaufentscheidung mehr als nur den Produktpreis einfließen. Sie entscheidet nach zusätzlichen Aspekten, nach zusätzlichen Werten und übernimmt damit Verantwortung für mehr als nur den schlichten Betrag unter der Rechnung. Die Betrachtungsweise dieser Gruppe ist umfangreicher. Sie bezieht in ihren Entscheidungsprozess neben ihrer Verantwortung für die eigene ökologische Entwicklung auch ihre Verantwortung für die Ökologie und die Gesellschaft mit ein.

Für diese Gruppe gilt nicht mehr das Motto „Geiz ist geil“. Sie lebt bereits Nachhaltigkeit, übernimmt Verantwortung und versucht ständig, sich auch in diesem wichtigen Gebiet weiterzuentwickeln.


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