Gemeinsam wachsen und Zeichen setzen für die Personaldienstleistungsbranche
- Mit dem Zusammenschluss der Personaldienstleisterverbände BAP und iGZ zum GVP ist einer der größten Arbeitgeberverbände Deutschlands entstanden. Nun lädt dieser am 11. Juni nach Berlin ein. Dort findet zum ersten Mal der Tag der Personaldienstleister unter dem Motto „Gemeinsam wachsen!“ statt.
- Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, öffentlichen Institutionen und Wirtschaft werden sich dort zur politischen und wirtschaftlichen Situation in Deutschland äußern.
- GVP-Präsident Christian Baumann erklärt Inhalte und Zielrichtungen der Veranstaltung.
arbeitsblog: Was erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach der Verbändeverschmelzung beim ersten gemeinsamen Tag der Personaldienstleister?
Christian Baumann: Eine Veranstaltung, die sie nicht verpassen sollten. Seit der formal-rechtlichen Verschmelzung der Vorgängerverbände iGZ und BAP auf den GVP im Dezember letzten Jahres markiert der 11. Juni 2024 die erste Gelegenheit für unsere Mitglieder, für die Personaldienstleistungsbranche insgesamt und natürlich auch für die Mitarbeitenden der beiden Geschäftsstellen, diese Vereinigung persönlich, live und in Farbe, an einem Ort zu (er)leben.
Zunächst laden wir am Vormittag zur Mitgliederversammlung, bei der nicht nur der Status quo des neuen Verbandes – wir sind mit der Entwicklung innerhalb kürzester Zeit erstaunlich weit gekommen –, sondern auch eine erste Bilanz der gemeinsamen Arbeit von Haupt- und Ehrenamt präsentiert wird. Das Konzept, mit einer Stimme für die Branche zu sprechen, stieß auf offene Ohren bei den rund 5.600 Mitgliedern. Wir haben zwischenzeitlich in den Bundesländern mühelos ehrenamtlich tätige Landesbeauftragte wählen lassen können. Die Bereitschaft, sich zu engagieren, ist unvermindert groß. Das gilt auch fürs Präsidium, denn wir werden im Rahmen der Mitgliederversammlung das Amt des Vizepräsidenten neu besetzen und haben mit Ingrid Hofmann dafür bereits eine ideale Kandidatin gefunden.
Auch auf dem politischen Parkett hat der GVP einen guten Start hingelegt. Bereits in unserem ersten halben Jahr hat die Ampel eine langjährige Forderung der Branche nach Aufhebung des Schriftformgebots übernommen und unlängst haben sich CDU und FDP davon überzeugen lassen, dass die unsinnigen Beschränkungen der Zeitarbeit bei der Anwerbung von Drittstaatsangehörigen fallen müssen. Diese politischen Forderungen müssen nun noch umgesetzt werden – da hoffe ich auf die nächste Legislatur.
arbeitsblog: Der Versammlung schließt sich dann der öffentliche Fachkongress unter dem Motto „Gemeinsam wachsen!“ an. Was dürfen wir erwarten?
Christian Baumann: Bundesfinanzminister Christian Lindner wird die Keynote sprechen. Das wird inhaltlich umso spannender, als dass wir auch den Professor für Internationale Volkswirtschaftslehre, Prof. Dr. Jens Südekum, für eine Keynote eingeladen haben. Als wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zählt er zu den Kritikern der Schuldenbremse in Deutschland. Südekum bezeichnet die Schuldenbremse als „falsch, kontraproduktiv und eine echte Gefahr für den Aufschwung“, weil Deutschland durch sie Gefahr laufe, wegen fehlender Investitionen international abgehängt zu werden. Der FDP-Chef dagegen hält die Schuldenbremse für ein „Gebot der ökonomischen Vernunft“, um Deutschland wirtschaftlich und finanziell stabil zu halten. Das dürfte spannend werden – wie übrigens auch die anderen Themen:
Daniel Terzenbach, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, wird über die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter sprechen und in seinem Impulsvortrag die Frage beantworten, wie die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Akteuren und der Wirtschaft gelingen kann. Da schließt sich der Kreis mit unserer Forderung nach der Aufhebung des Beschäftigungsverbots von Drittstaatsangehörigen in der Zeitarbeit.
Politisch wird es zudem in der Expertenrunde: MdB Nicole Bauer (FDP), MdB Tilman Kuban (CDU), MdB Melis Sekmen (Bündnis 90/Die Grünen) und MdB Hannes Walter (SPD) diskutieren über die Konzepte der Parteien, wirtschaftliche Wachstumsimpulse zu setzen.
Im Anschluss an die Tagung – die übrigens in der angesagten Berliner Location „Spindler & Klatt“ stattfindet – kommen wir mit den Gästen auf unserem Sommerfest zusammen, unter dem programmatischen Motto „Best of Both“. Eine ideale Gelegenheit, sich in entspannter Atmosphäre auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen, und das mit einem herrlichen Blick auf die Spree und den Berliner Fernsehturm bei hoffentlich schönstem Wetter.
Allein schon die spürbar wachsende Relevanz der Zeitarbeit im politischen Berlin als Problemlöser demonstriert, dass wir mit der Verschmelzung den richtigen Weg eingeschlagen haben.
arbeitsblog: Das verspricht eine hochkarätige Veranstaltung. Ist mit Rückkopplungseffekten zu rechnen?
Christian Baumann: Allein schon die spürbar wachsende Relevanz der Zeitarbeit im politischen Berlin als Problemlöser für den Personal- und Fachkräftemangel demonstriert, dass wir mit der Verschmelzung den richtigen Weg eingeschlagen haben. Ganz offensichtlich – und das wird sich in den kommenden Jahren kontinuierlich weiterentwickeln – wird die Personaldienstleistungsbranche als unverzichtbares Element eines flexiblen und zukunftsfähigen Arbeitsmarkts wahrgenommen. Kein Wunder, denn der GVP gehört mit seinen 5.600 Mitgliedsunternehmen zu den größten Arbeitgeberverbänden in Deutschland. Wir werden weiterhin intensiv das Gespräch zu Politik und Wirtschaft suchen und Veranstaltungen wie der Tag der Personaldienstleister sind dafür eine ideale Plattform, um gemeinsam – und ganz wichtig – persönlich in Kontakt zu kommen.
Über Christian Baumann
Christian Baumann war seit 2017 Bundesvorsitzender des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen und wurde im Zuge der Verschmelzung von BAP und iGZ zum Präsidenten des neuen Zeitarbeitgeberverbandes gewählt. Baumann war innerhalb von House of HR seit Oktober 2023 CEO der House of HR Germany GmbH und damit u.A. der Timepartner. Bis zu diesem Zeitpunkt Geschäftsführender Gesellschafter der pluss, der Docwise, der Locum Doctors und der Westermann Personalservice.